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Übergabe des Neubaus am Zentrum für Angewandte Quantentechnologie der Universität Stuttgart
Internationaler Leuchtturm in der Quantenphysik – Zentrum für Angewandte Quantentechnologie an die Universität Stuttgart übergeben
- Das Zentrum für Angewandte Quantentechnologie (ZAQuant) bringt Expertinnen und Experten für Quantenphysik und Photonik mit Ingenieurinnen und Ingenieuren zusammen, um die angewandte Quantentechnologie speziell für Quantensensoren zu entwickeln. Die Quantentechnologie ist ein Teilgebiet der Physik und ermöglicht neue Anwendungen in der Messtechnik, der Kommunikationssicherheit oder bei hochkomplexen Berechnungen.
- Der rund 3.000 Quadratmeter große Neubau kostete insgesamt 41 Millionen Euro. Der Bund übernahm 17 Millionen, das Land und die Universität haben jeweils 12 Millionen Euro investiert.
- PGMM erbrachte bei dem Projekt die Abwasser-, Wasser-, und Gasanlagen, die Wärmeversorgung, die Lufttechnischen Anlagen und die Kälteanlagen. Außerdem wurden Nutzungsspezifische Anlagen geplant wie die Medienversorgung, die Labortechnik, die Feuerlöschanlagen, die Reinraumtechnik, zudem die Gebäudeautomation. Für das Projekt wurden die Leistungsphasen 1 bis 8 bearbeitet.
- Die Planung der Reinraumbereiche und die Laboreinrichtung erfolgte bereits ab Leistungsphase 2 in 3D.
Die Entwicklung von Quantentechnologien stellt bisher unbekannte Anforderungen an Forschungslaboratorien. Umgebungseinflüsse, z.B. durch Vibration oder elektromagnetische Strahlung, müssen vollständig unterdrückt werden und die Präparation von Materialien für die Quantentechnologien erfordert eine bisher unerreichte Präzision.
Für die Spitzenforschung mussten daher neben Büros und Kommunikationsflächen, Reinräumen, Laserlaboren, physikalischen, chemischen und biochemischen Laboren auch Präzisionsmess- und Strukturierungslabore geplant und gebaut werden, die höchste Ansprüche an die Abschirmung von mechanischen und elektrodynamischen Störungen und Temperaturstabilität stellen. Diese Labore mit vier Hochpräzisionsmessboxen für die Forschung im Nanobereich liegen im Untergeschoss und sind das Kernstück des Forschungsneubaus.
Sie wurden so errichtet, dass sie vor störenden Erschütterungen und elektromagnetischen Einflüssen abgeschirmt sind. Dies wird nur durch eine aufwändige Gebäudetechnik und durch das Verwenden spezieller Baumaterialien erreicht. Die Messboxen sind auf über 150 Tonnen schweren Betonfundamenten gelagert. Diese stehen millimetergenau auf pneumatisch gesteuerten Luftfedern, um nahe vollständige Schwingungsisolierung zu erreichen. In der Quantenphysik geht es um Messwerte von weniger als einem Nanometer. Zum Vergleich ein Haar ist etwa 50.000 Nanometer dick.
"Wir freuen uns über die erfolgreiche Umsetzung dieses Projektes. Es ist das Ergebnis einer partnerschaftlichen und engen Zusammenarbeit zwischen Auftraggeber, Nutzer, Architekt und Fachplanern auf der Grundlage eines gewerkeübergreifenden 3 D Modells", so Klaus Hagmaier, Projektleiter bei PGMM.