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Richtfest für innovativen Forschungsneubau PTB
Die Physikalisch-Technische Bundesanstalt PTB feierte am 28. Mai das Richtfest des neuen Walther-Meißner-Baus. Der einstige Pionier der Tieftemperaturforschung ist der Namenspatron des neuen Gebäudes auf dem historischen Gelände in Berlin-Charlottenburg. Bereits 1927 nahm Meißner auf demselben Areal ein Tieftemperaturlaboratorium in Betrieb.
Seit den 1980er Jahren ist die Entwicklung und Herstellung von höchstempfindlichen supraleitenden Quanteninterferenz-Detektoren (SQUIDs) Sensoren zur Messung von unvorstellbar kleinen Magnetfeldern, wie etwa des menschlichen Herzens oder Gehirns, ein großes Thema bei der PTB. Aber auch auf anderen Forschungsgebieten bietet der neue Walther-Meißner-Bau einmalige Umgebungsbedingungen. So wird dort künftig das „neue“ Kelvin bereitgestellt sowie die Entwicklung innovativer Präzisionselektronik für metrologische Anwendungen weitergeführt.
Insgesamt beherbergt der Walther-Meißner-Bau Labor-, Mess- und Reinräume mit einer gesamten Nutzfläche von 2.325 m2, sowie 555 m2 Büroflächen für die dort beschäftigten 33 Wissenschaftler, Ingenieure und Techniker. Es erfüllt höchste Anforderungen hinsichtlich Schwingungsfreiheit und Temperaturkonstanz der Labore sowie an die infrastrukturellen Bedingungen in den Reinräumen der Klassen 4 und 6. Die Baukosten wurden mit gut 36 Millionen Euro angesetzt. Das Gebäude soll Ende 2020 fertiggestellt werden, sodass der Forschungsbetrieb 2021 beginnen kann.
Der Walther-Meißner-Bau gilt als BIM Pilotprojekt des Bundesamtes für Bauwesen und Raumordnung (BBR). Die hochspezialisierten Apparaturen und Messeinrichtungen des Walther-Meißner-Baus stellen ebenso komplexe Anforderungen an das Gebäude selbst, welche durch den Einsatz der Open-BIM Methode und der damit verbundenen intensiven Kommunikation aller beteiligten Planer optimal entsprochen werden konnte. Durch die Erstellung 3-dimensionaler virtueller Modelle ließen sich die Fachplanungen von Rohbau, TGA und Statik vereinigen und auf Kollisionen und Konflikte prüfen, sodass Fehler schon zu einem sehr frühen Zeitpunkt erkannt und behoben wurden.
PGMM ist bei diesem Projekt mit der Planung von Abwasser-, Wasser- und Gasanlagen, Wärmeversorgungsanlagen, Lufttechnischen Anlagen, Starkstrom-, Fernmelde- und Informationstechnische Anlagen, Fördertechnik, Medienversorgungsanlagen, Labortechnik, Feuerlöschanlagen und der Gebäudeautomation beauftragt.
Foto: PGMM